Seit dem Jahr 2007 weht die Fahne Australiens über Kona. In den Jahren 2004 bis 2006 dominierten die Athleten aus Deutschland (2 x Normann Stadler, Faris Al-Sultan), doch seit 2007 dominieren die Australier die IRONMAN Weltmeisterschaften auf Hawaii (3 x Craig Alexander, 2 x Chris McCormack, Pete Jacobs). Wer wird 2013 als Führender über den Ali Drive ins Ziel laufen?
Marino Vanhoenacker und Michael Raelert konnten sich verletzungsbedingt nicht für die Weltmeisterschaften qualifizieren. Chris McCormack war die ganze Saison über nicht in Topform und verzichtet daher auch auf sein antreten.
Die Favoriten:
Pete Jacobs (Australien):
Der amtierende IRONMAN Weltmeister hatte eine sehr durchwachsene Saison. Beim IRONMAN Frankfurt explodierte er und ging ins Ziel. Allerdings legen die Australier ihr Hauptaugenmerk auf nur einen Wettkampf – den IRONMAN Hawaii. Man wird daher nie einen Aussie in Bestform bei einem der europäischen IRONMAN Bewerben sehen. Dazu kamen noch vermehrte Sponsorentermine, die ein Weltmeisterschaftstitel nach sich zieht. Mit seinem Sieg bei der Erstaustragung des IRONMAN 70.3 Sunshine Coast in Australien präsentierte er sich allerdings rechtzeitig vor Hawaii in einer tollen Form und stellte eine neue persönliche Bestzeit über die Mitteldistanz auf.
Andreas Raelert (Deutschland):
Sein bestes Ergebnis auf Big Island bei den Weltmeisterschaften ist der 2. Rang. Im heurigen Jahr gewann er den IRONMAN 70.3 New Orleans und den IRONMAN Austria. Beim IRONMAN 70.3 St. Pölten belegte Andreas Raelert Rang 3. Nach vier Podestplätzen in Folge in Hawaii ist der Rostocker heiß auf seinen ersten Titel und wird alles unternehmen, am 12. Oktober ganz oben auf dem Podest zu stehen.
Craig Alexander (Australien):
Nach einem enttäuschenden 12. Gesamtrang im letzten Jahr – unter anderem bedingt durch eine Verletzung – sieht die heurige Saison für den Australier schon wieder besser aus. Drei Siege bei IRONMAN 70.3 Bewerben in Hawaii, Kansas und Lake Stevens stehe bereits zu buche. Dazu kommt noch Rang drei bei den IRONMAN Asien Meisterschaften. Und wer Craig Alexander kennt, der weiß auch, dass der 40jährige alles geben wird, um den Titel bei seinem vermutlich letzten Antreten auf Hawaii noch einem holen zu können.
Frederik van Lierde (Belgien):
Der Belgier belegte im Vorjahr Rang 3 bei den Weltmeisterschaften auf Hawaii. Frederik van Lierde arbeitet hart und konsequent an seinen Zielen. Die Saison begann mit einem Sieg beim Abu Dhabi Triathlon sehr gut für ihn. Danach folgte ein Sieg beim IRONMAN Nice, einem der wohl härtesten Bewerbe innerhalb des IRONMAN Zirkus. Beim 5150 in Marseille holte er sich Rang Zwei und zeigte seine Tempohärte, die er trotz Ausdauertraining nicht verloren hat.
Sebastian Kienle (Deutschland):
Die Taktik von Sebastian Kienle ist so einfach, und dennoch geht sie immer wieder auf. Ähnlich Normann Stadler setzt der Deutsche alles auf eine Flucht auf dem Rad. Nach dem Schwimmen meist mit Rückstand lässt er auf dem Rad die Konkurrenz stehen und macht sich auf und davon. So ganz nach Plan lief die Saison für den amtierenden IRONMAN 70.3 Weltmeister nicht. Verletzungsbedingt musste er mehrere Pausen einlegen. In Frankfurt kam er als Neunter über die Ziellinie. In Kona werden ihn die Mitfavoriten wohl nicht so einfach auf dem Rad ziehen lassen – oder können sie gar nicht mitgehen und Kienle holt sich den Titel?
Faris Al-Sultan (Deutschland):
Im Jahr 2005 konnte er auf Big Island seinen bislang größten sportlichen Erfolg mit dem Weltmeistertitel feiern. Im Vorjahr überraschte er wohl alle Athleten und auch Kritiker, als er nach einem guten Schwimmen und Radsplit auf Rang Fünf über die Ziellinie lief. In der heurigen Saison war es relativ ruhig um Al-Sultan. Seine Qualifikation für die Weltmeisterschaften sicherte er sich schon relativ früh beim IRONMAN Lanzarote. Dort gewann er mit gut 10 Minuten Vorsprung auf seine Verfolger und zeigte einmal mehr, dass auch heuer noch mit ihm zu rechnen ist.
Die Underdogs:
Eneko Llanos (Spanien):
Eneko Llanos hatte bisher eine großartige Saison 2013. In Abu Dhabi kam er als Zweiter über die Ziellinie, dann folgten seine Siege bei den IRONMAN Asien Meisterschaften und beim IRONMAN Frankfurt, den Europameisterschaften mit einem Sub 8 Stunden finish. Seine bisher beste Platzierung auf Hawaii ist Rang 7. Die Frage die man sich stellen muss? Hält seine Form auch für Kona? Wenn sie hält, ist Llanos ein heißer Kandidat für das Podium und sogar für den Sieg.
Bevan Docherty (Neuseeland):
Der ehemalige Kurzdistanzler könnte auf Big Island alle gestandenen IRONMAN Athleten überraschen. Bei seinem Sieg beim IRONMAN Neuseeland hat er den bisherigen Streckenrekord deutlich unterboten. Nach einer Erkrankung im Mai kam er mit einem zweiten Platz beim 5150 in Kolumbien, sowie Siegen beim IRONMAN 70.3 in Boise und Vineman zurück. Sein einziges Handicap ist die fehlende Erfahrung auf Big Island. Erfahrungen, die beispielsweise im Vorjahr auch Michael Raelert bei der Rückfahrt am Rad von Hawi machen musste.