Während sich viele Artikel damit beschäftigen, wie der Athlet zum Zeitpunkt X in Topform kommt, gibt es kaum Artikel darüber, wie den die perfekte Unterstützung für einen Athleten aussieht. Eigentlich ein spannendes Thema …
Vor dem Wettkampf
Erstelle einen Zeitplan auf Basis des Trainingsplans, des Essenplans und des Schlafplans deines Athleten. Siehe zu, dass sich auch der Athlet dazu bekennt, um später keine emotionalen Tragödien zu erleben.
Erstelle dir deinen eigenen Zeitplan auf Basis des zuvor erstellten Plans. Die meiste freie Zeit wirst du nach 19 Uhr haben, wenn der Athlet seine Beine hochlegt …
Die besten Antworten auf die Fragen des Athleten sind „Ja“, „Nein“, „Das sieht gut aus“, „Du wirst das schon machen“ und „Ich hab dich noch nie so austrainiert gesehen, wie jetzt“
Mache dich vertraut mit den Schwim-, Rad- und Laufzeiten deines Athleten und korrigiere sie immer leicht nach unten wenn ihr darüber sprecht.
Sei jederzeit für deinen Athleten da, aber sei nicht aufdringlich und stelle dich nicht zu sehr in den Vordergrund. Du bist ein Sherpa, keine Frage. Antworte knapp um den Athleten nicht in unnütze Konversationen zu verwickeln, die dann nach hinten losgehen können.
Am Renntag
Wünsche deinem Athleten nicht „Viel Glück“ – das impliziert, dass du nicht an ihn glaubst, und er glück benötigt. Verabschiede ihn mit den Worten „Wir sehen uns später“.
Habe einen Plan A und einen Plan B. Im Hinterkopf immer die Splitzeiten des Athleten. Geht alles nach Plan, solltest du nach dem Schwimmstart ein Frühstück zu dir nehmen können, bevor der Athlet in die erste Wechselzone kommt. Während dem Radteil kannst du gemütlich am See oder Meer abhängen, denn auf der Laufstrecke, wirst du gefordert sein.
Ja, auch du musst bald in der Früh aufstehen. Aber nach dem Startschuss hast du über 6 Stunden Zeit dich zu erholen – mit Ausnahme von ein paar kurzen 30 Sekunden „Intervallen“ in denen du deinen Athleten siehst.
Deine Unterstützung und Anfeuerung ist durchaus rennentscheidend. Mit den falschen Worten kannst du deinen Athleten brechen – mit den richtigen Worten das letzte aus ihm herausholen. Falsche Unterstützung wie unter anderem „nicht mehr weit ins Ziel“ am Anfang des Marathons oder „Du siehst gut aus“, wenn der Athlet bereits komplett am Boden ist geht nach hinten los. Unterstützung sollte daher immer positiv sein! Liebeserklärungen kommen bei Paaren immer besonders gut an!
Nach dem Wettkampf
Die ersten 30 Sekunden gehören ganz dem Athleten. In diesen ist er so fern vom realen Leben, dass er durch nichts zurückgeholt werden kann. Erst danach sammelt er sich wieder.
In den ersten 48 Stunden nach dem Wettkampf wird der Athlet ziemlich mitgenommen sein. Plane hier keine großen Aktivitäten, sondern eher ruhige Tage. Und du wirst manche Geschichten immer und immer wieder hören.
Eines kannst du dir für die ganze Phase im Hinterkopf merken: „Was immer du für deinen Athleten gemacht hast, eines Tages kann sich das Blatt wenden und du stehst an der Startlinie …“